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geschrieben am: 15. September 2024

Im Blütenrausch

Monika Kretschmer berichtet von vier Tagen in den Niederlanden

Unsere 4-tägige Reise führte uns in den Süden der Niederlande, wo wir die zauberhafte Dahlienblüte im Spätsommer erleben durften. Unser Hotel befand sich in ’s-Hertogenbosch, der Hauptstadt der Provinz Noord-Brabant. Von den Niederländern auch liebevoll „Den Bosch“ genannt. Die malerische Altstadt mit historischen Gebäuden, reizvollen Museen, charmanten Geschäften sowie geselligen Kneipen, Cafés und Restaurants hat uns sofort in ihren Bann gezogen.

Durch die hervorragende Lage unseres Hotels direkt am Marktplatz waren wir nach unserer Ankunft sofort mitten im Geschehen. Den besten Überblick über das charmante Zentrum bekamen wir bei einem unterhaltsamen und interessanten Stadtrundgang. Die humorvolle Art unseres Guides machte die Führung zu einem schönen Erlebnis.

      

Ein Highlight im Zentrum von ’s-Hertogenbosch ist die imposante St.-Johannes-Kathedrale, die größte Kirche der Niederlande. Die gotische Architektur von „Sint-Jan“, wie man sie hier nennt, ist bereits von außen beeindruckend, auch das Innere der Kathedrale lässt einen staunen.

   

Der Zufall wollte es, dass am Anreisetag Markttag war. Und was für ein Markt das war! Wir tauchten ein in das Meer an frischem Gemüse, Blumen, Käse, Brot, Fisch und vielem mehr.

   

Noord-Brabant ist bekannt als die Bierbrauprovinz der Niederlande, und viele von uns nutzten die Gelegenheit, abends in den umliegenden Restaurants lokale Bierspezialitäten zu probieren.

   

Eine weitere regionale Delikatesse ist der süße „Bossche Bol“ aus den Brabanter Backstuben – eine Art Windbeutel, gefüllt mit Sahne und überzogen mit Schokolade, ein wahrer Genuss! Echt lecker!

Markt, Bier, Kathedrale und Leckereien: der perfekte Auftakt für unsere Reise!

 

2. Tag: Die Magie des größten Blumenkorsos der Welt

Der zweite Tag unserer Reise führte uns in den südlichsten Zipfel der Niederlande nach Zundert, wo wir beim größten Blumenkorsos der Welt dabei waren. Seit über 80 Jahren wetteifern die Ortschaften rund um Zundert jedes Jahr im September darum, den schönsten Festwagen zu bauen. Diese kunstvollen Gebilde sind bis zu 9 Meter hoch und 19 Meter lang, mit zehntausenden von farbenfrohen Dahlien bedeckt und werden von menschlicher Kraft durch die Straßen geschoben. Angesichts dieser kunstvollen Kreationen und den abertausenden Blüten konnten wir alle nur staunend am Straßenrand stehen und das Spektakel bewundern: Gleich der der erste Festwagen löste bei vielen von uns unwirklich ein „Wow, ohhh, ahhh“ aus.

   

Es war auch einfach zu beeindruckend, wie die riesigen Wagen majestätisch an uns vorbeizogen, begleitet von Musikkapellen und jubelnden Menschen. Jeder Wagen war ein Meisterwerk. Obwohl die Parade mit einer einstündigen Verspätung an unserer Tribüne vorbeikam, waren wir absolut begeistert. Jede Minute des Wartens hat sich mehr als gelohnt.

      

Und wenn man sich mal überlegt, wie viel Herzblut, Kreativität und gemeinschaftlicher Einsatz hinter diesem außergewöhnlichen Event stecken! Tausende freiwillige Helfer tragen Jahr für Jahr dazu bei, dass diese beeindruckende Parade möglich ist, die ganze Region arbeitet Hand in Hand und verfolgt ein gemeinsames Ziel. Es war zweifellos einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise und hat uns alle tief beeindruckt.

 

3. Tag: Staunen und Lernen in der Blumenwelt Südhollands

Heute legten wir 70 Kilometer quer durchs Land zurück und erreichten eine der wohl bekanntesten Regionen der Niederlande: Südholland, mit dem charmanten Ort Lisse. Unser erster Halt führte uns zum Schloss Keukenhof, das nicht zu verwechseln ist mit dem berühmten Blumenpark Keukenhof, der nur im Frühjahr seine Pforten öffnet.

      

Nach einer interessanten Führung durch das kleine, aber feine Schloss ging es weiter zur Firma De Tulperij, einem bekannten Erzeuger von Blumenzwiebeln. Während im Frühjahr die Felder hier von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen in voller Blüte stehen, übernimmt im Spätsommer die Dahlien die Hauptrolle. Der Dahlien-Schaugarten präsentierte sich in seiner ganzen Pracht, gefüllt mit über 600 Dahliensorten – ein wahrhaft atemberaubender Anblick, der jeden Blumenliebhaber ins Staunen versetzte!  Während unserer Führung durch die Anlage erfuhren wir alles Wissenswerte über die Pflanzung, Vermehrung, Pflege und Lagerung der Blumen und Blumenzwiebeln. Sie war nicht nur äußerst lehrreich und informativ, sondern vor allem auch sehr unterhaltsam. Herr Jansze, unser charmanter Guide, brachte mit seinem Dialekt a la Rudi Carell und seinem Humor eine Menge Spaß in die Runde und sorgte für viele Lacher.

      

Der Schaugarten selbst war ein echtes Highlight – die farbenfrohen Dahlien luden förmlich dazu ein, unzählige Fotos zu machen. Die Begeisterung für die Blütenpracht war allgegenwärtig, und jeder versuchte, die schönsten Schnappschüsse der prächtigen Blumen zu ergattern. Den Besuch ließen wir gemütlich bei Kaffee und einem Stück Kuchen mitten im Blütenmeer ausklingen. Es war ein wunderschöner Abschluss eines rundum gelungenen Tages. 

   

4. Tag: Heimfahrt mit zwei Highlights

Der vierte Tag war zugleich unser Heimreisetag. Wie schnell die Zeit doch verging – kaum zu glauben, dass sich unsere Reise schon dem Ende neigte. Doch auch auf dem Rückweg nach Frankfurt stand das Thema Blumen weiterhin im Mittelpunkt. Unser letzter Halt führte uns in die Schlossgärten im malerischen Dorf Arcen, das direkt an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo liegt. Die Gärten gehören zu den vielseitigsten Blumen- und Pflanzenparks Europas.

      

Trotz des Unwetters, das in der Nacht zuvor über die Region gezogen war, konnten wir die Schönheit der Gärten genießen, auch wenn vor allem die Rosen in Mittleidenschaft gezogen worden waren. Die prachtvollen Gartenanlagen mit ihren vielfältigen Themenbereichen und kunstvoll gestalteten Beeten beeindruckten uns dennoch. Wer wollte, konnte sich auch das kleine Städtchens Arcen noch ansehen, an der Maas spazieren gehen oder sich ein gemütliches Mittagessen in charmanter Atmosphäre gönnen.

      

Eine große Freude stand aber noch aus. Wie bei all unseren Reisen hatten wir auch diesmal am Anreisetag einen gemütlichen Stopp zum Frühstücken eingelegt. Das Café in der alten Scheune hatte uns mit allem versorgt, was man für einen guten Start in den Tag braucht, und das alles mit regionalen Lebensmitteln. Unsere Gäste waren begeistert, vor allem, weil auch ein Hofladen zum Café gehörte, und wir schon einen Blick auf die köstlichen Kuchen und Torten werfen konnten, die ab Mittag im Café angeboten werden. Auf vielfachen Wunsch unserer Gäste machten wir zum Abschluss der Reise noch einmal Halt in diesem charmanten Café und genossen die wunderbaren Backkreationen. Wir konnten einfach nicht widerstehen! Wer wollte, konnte sich auch noch im Hofladen mit frischen Wurstwaren, allerlei Brotvariationen und eben Kuchen eindecken und so den Daheimgebliebenen eine Freude machen.

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken, einem Koffer voller Blumenfreude und köstlichen Mitbringsel haben wir am Abend Frankfurt erreicht.

 

Ein Reisebericht von Monika Kretschmer

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